Instagram Hyperlapse – erster Test

Instagram hat was Neues: Hyperlapse. Eine App, die Zeitraffer-Aufnahmen mit wenigen Handgriffen erstellen kann. Dabei beeindruckt vor allem eine Technik: das Gyroskop. Wir haben Instagram Hyperlapse in Berlin und Washington getestet.

Ist der Weg zu wackelfreien Time-Lapse-Aufnahmen viel einfacher, als viele geahnt haben? Vor wenigen Wochen erst hatte Microsoft die VJ-Welt mit der Ankündigung einer revolutionären Technologie für wackelfreie Zeitraffer-Clips in freudige Erregung versetzt, jetzt kommt Instagram mit einer kostenfreien App um die Ecke, die so einfach wie genial ist: Instagram Hyperlapse. Bislang nur für iOS verfügbar.

Zum einen gefällt die simple Bedienung: App Öffnen, Aufnahme mit dem bekannten Button starten, stoppen – Geschwindigkeit auswählen, fertig. Der User bekommt eine Auswahl zwischen 2fach und 12fach, ein Vorschauclip zeigt die Wirkung bei jedem neu aufgenommenen Video.

Doch was wirklich begeistert: der Bildstabilisator, das Gyroskop.

Mit dem Gyroskop zu wackelfreien Bildern

Das klingt lustig, nach Spielerei. Ist aber: toll. Das Gyroskop („Kreiselinstrument“) stabilisiert die Videobilder mit Rotationskräften, es ist in vielen modernen Smartphones eingebaut und wird bislang vor allem in Navigationsgeräten/Apps und Games eingesetzt. Jetzt sorgt es also für wackelfreie Zeitraffer-Videos.

Sandra hat`s auf einem Flug von Washington nach Houston ausprobiert, herausgekommen ist dieses Video.

Am nächsten Morgen der Test in Berlin, das Video ganz oben. Das Licht ist nicht optimal, harte Kanten, neun Uhr ist es, die Sonne stark und noch tief stehend.

Die Fahrt durch Berlins Häuserschluchten überzeugt dabei. Obwohl der Untergrund durch Schlaglöcher, Gullideckel und andere Gemeinheiten alles andere als eben ist – die gefürchteten Wackler sind fast komplett raus. Soft geht es im Video durch den Verkehr.

Auch interessant: Selbst sehr lange Aufnahmen aus der Hand gefilmt gelingen, das Handy zwischen zwei Fingern, kein Stativ, nichts zum Abstützen. Ein Bild vom Potsdamer Platz gar in der Hocke, vor und zurück schwankend. Im Hyperlapse-Video sieht man das nicht.

2fach, 6fach, 12fach?

Doch welche Geschwindigkeit sollte man auswählen? Standard-Voreinstellung ist sechsfach. Und in der Tat, Instagram hat recht, meist ist das die beste Wahl. Gerade bei den Fahrten über die Hauptstraßen mit viel Verkehr.

Passiert gerade weniger im Bild, kann sich auch eine achtfache Geschwindigkeit anbieten. Mehr war mir fast immer zu viel.

Was hat mir nicht gefallen? Die Automatik-Blende. Als beispielsweise die S-Bahn eingefahren ist (bei Sekunde 18 im Video ganz oben) und viel Licht genommen hat, hätte die Automatikblende (langsam!) anfangen können zu arbeiten. Auch bei den Fahrten ist manches Bild etwas zu dunkel. Licht und Schatten. So ist das eben. Am Ende geht es immer noch um ein Handy und eine App. Und dafür heute mal: Respekt, Facebook/Instagram.

Soviel steht fest. Es lohnt sich mit dieser App noch etwas zu spielen. Und was steht als nächstes an? Irgendwas mit Wolken…

Instagram Hyperlapse Video Wolken

4 thoughts on “Instagram Hyperlapse – erster Test

  1. Gratulation! Bin erst jetzt auf diesen Beitrag aufmerksam geworden. Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit mobile reporting und kämpfe noch mit den Tücken der Technik. Außerdem habe ich ein Android-Smartphone (und PC statt Mac). Den Hyperlapse gibt es ja leider noch nicht für Android.
    Ich habe 4 Fragen:
    1. Ich habe mit Instagram die Erfahrung gemacht, dass ich nur im Hochformat filmen kann, sonst wird es in der Anzeige nachher um 90° verdreht angezeigt. Wie habt Ihr das gemacht?
    2. Instagram-Filme sind ja auf wenige Sekunden beschränkt. Wie habt Ihr da so lange Filme hinbekommen? Mehrere Aufnahmen erstellt und hinterher am PC bearbeitet?
    3. Bei den Autofahrten und Flügen: Habt Ihr durchs die Scheiben gefilmt oder das Mobilphone aus dem Fenster gehalten?
    4. Habt Ihr einen Tipp für Android-Nutzer? Für Aufnahmen und Bearbeitung?
    Freue mich über eine Antwort.
    LG Angelika

    1. Liebe Angelika Albrecht. Danke. Zu den Fragen 1 und 2: Es geht um eine separate App von Instagram. Hyperlapse ist nicht ein Werkzeug in der altbekannten Instagram-App, sondern eine eigene App mit dem Namen Instagram Hyperlapse. Dort kann man im Querformat sowie mehr als 15 Sekunden aufzeichnen. Zudem speichert Instagram Hyperlapse die Dateien ganz normal auf dem Smartphone ab. Den Zusammenschnitt habe ich auf dem gleichen Smartphone im Anschluss ganz einfach mit der App iMovie gemacht. Zu 3: Es sind Fahrten mit dem Vespa-Roller, daher keine Scheibe davor. Und geflogen bin ich gar nicht damit… Freut mich aber, wenn es so aussieht. Zu 4: Mit Android kenne ich mich leider gar nicht aus. Herzliche Grüße! Martin Heller

      1. Vielen Dank! Werde mal bei Instagram nachhaken. Es gibt Gerüchte, es soll in naher Zukunft die App auch für Android geben. LG Angelika Albrecht

  2. Scheint doch ganz gut zu werden, auch die Auswahl an den verschiedenen Einstellungen macht ja sicherlich richtig Spaß. Ich werde mich echt mal überraschen lassen und freue mich schon

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